Allgemein| 04.07.2025

Wie Stress dick macht

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers in Lebensphasen, in denen wir stark gefordert sind. Es gibt positiven Stress (Eustress) und negativen Stress (Distress).

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von Dr. med. Daniela Stanisic

Eustress empfinden wir als eine Herausforderung, er motiviert und aktiviert uns. Bei positivem Stress macht uns die gegenwärtige Aufgabe Spass und wir profitieren von den positiven Auswirkungen der Stresssituation, zum Beispiel von gesteigerter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.

Distress dagegen belastet uns und führt zu negativen Gefühlen wie Wut, Angst oder Hilflosigkeit. Meistens haben wir bei negativem Stress das Gefühl, eine Situation nicht bewältigen zu können. Die Mehrmenge an Energie, die der Körper bereitgestellt hat, können wir nicht ausreichend nutzen und wir stehen unter Druck. Dauert negativer Stress über längere Zeit an, schadet er dem Körper.

Unsere Gene, unsere körperliche Verfassung, unser soziales Umfeld oder unsere Lebensgeschichte beeinflussen ebenfalls, wie stark wir auf Stressoren reagieren. Kommen mehrere Stressoren gleichzeitig zusammen, verstärken sie unsere Stressreaktion. Ebenso können immer wiederkehrende geringfügige Schwierigkeiten des Alltags, wie beispielsweise Streitigkeiten der Kinder oder Stau auf dem Arbeitsweg in der Summe eine grosse Belastung sein.

Mögliche Auslöser für Stress
Prüfungsphasen

Hohes Arbeitspensum

Leistungsdruck am Arbeitsplatz

Finanzielle Engpässe

Einsamkeit

Streit

Schmerzen oder Krankheit

Tod einer nahestehenden Person

Trennung vom Partner

Geburt eines Kindes

Arbeitslosigkeit

Der Körper schüttet zu Beginn der Stressreaktion die Hormone Adrenalin und Noradrenalin aus. Diese bewirken unter anderem eine Erweiterung der Bronchien sowie eine Erhöhung des Blutdrucks und des Blutzuckers. Unter Stress wird zudem das Hormon Cortisol freigesetzt. Dieses beeinflusst den Gehirnstoffwechsel und hält den Körper in ständiger Alarmbereitschaft. Seine Ausschüttung erschwert es deshalb, sich zu entspannen.

Eine kurzfristige Stresswirkung empfinden wir möglicherweise als unangenehm, aber sie macht uns nicht krank. Anders sieht es bei chronischem Dauerstress ohne Erholungsphasen aus. In diesem Fall überwiegen die Effekte des Cortisols. Die Ausschüttung von Cortisol verläuft langsamer als diejenige von Adrenalin und zeigt bei plötzlichen Stresssituationen daher auch eine verspätete Wirkung.

Bei Dauerstress bleiben die Cortisolspiegel hoch – und das führt langfristig zu Fett- und Wassereinlagerungen. Vor allem das Bauchfett nimmt dabei kräftig zu. Zusätzlich werden die Fettzellen verändert und die Entstehung von sogenannten Adipozyten – voll entwickelten Fettzellen – begünstigt. Adipozyten speichern Fett. Je mehr es von ihnen gibt, umso eher kann das zu einer Gewichtszunahme führen.

Einige Menschen neigen dazu, ihre Essgewohnheiten zu ändern, wenn sie sich gestresst fühlen. Dies führt bei den betroffenen Personen häufig zu einer Gewichtsänderung; während manche abnehmen, nehmen viele zu. Dies hängt auch damit zusammen, dass emotionales Essen, bei dem ohne körperlichen Hunger gegessen wird, bei Stress häufiger auftritt.

Studien zeigen etwa, dass Frauen unter Stress mehr Appetit haben und eher zu Süssigkeiten und Fast Food greifen.

Cortisol sorgt unter Stress dafür, dass Energie für Stresssituationen bereitsteht. Infolgedessen wird zum Beispiel Zucker (Glucose) freigesetzt und Insulin gehemmt, damit der Zucker nicht sofort aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird. Hierdurch verbleibt mehr Zucker im Blut. Es wird dann weniger Fett in Energie umgewandelt, das Fett lagert sich stattdessen im Körper ein.

Unter Stress leiden Menschen häufiger an Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit oder einem gestörten Schlafrhythmus. Dies führt zu weiterem Stress, welcher die Cortisolausschüttung zusätzlich negativ beeinflusst.

Unter grosser psychischer und körperlicher Belastung bzw. Anspannung mit erhöhtem Cortisolspiegel  werden Proteine aus den Muskeln zu Glucose umgewandelt, um sofort Energie zur Verfügung zu haben. Dies führt dazu dass Muskeln abgebaut werden.

Wie kann ich Stress abbauen?
Treiben Sie Sport und bauen Sie viel Bewegung in Ihren Alltag ein. Bewegung hilft Ihrem Körper beim Stressabbau und macht den Kopf frei.

Lernen Sie Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Meditation, Tai-Chi, Qigong

Praktizieren Sie Achtsamkeit(MBSR)

Pflegen Sie Soziale Kontakte und Hobbys

Stellen Sie Ihre Work-Life-Balance her

Fördern Sie Schlafqualität und Schlafhygiene

Achten Sie auf eine nährstoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, eiweissreiche Lebensmittel, gesunde Fette (ungesättigte Fettsäuren), B-Vitamine, Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Kupfer, Eisen, Zink)

Autorin
Dr. med. Daniela Stanisic
Oberärztin Klinik für Allgemein-, Gefäss- & Viszeralchirurgie

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